Es regnet und regnet und hört nicht auf. Seit Montag Abend ununterbrochen. Mal nadelfeiner Nieselregen, mal kommen die Scheibenwischer kaum hinterher. Überall aus den Bergen stürzen sich Wasserfälle, wo sonst normalerweise keine sind. Auf den Straßen fährt man durch großflächiges Aquaplaning, fährt man durch die Pfützen auf den Nebenstraßen, spritzt das Wasser bis über die Motorhaube.
Ich schreibe jetzt über WLAN aus dem Global Village Backpackers in Greymouth. Ich möchte euch nun ein bisschen mehr über die dritte Etappe erzählen und um das ganze ein bisschen aufzulockern, kommen nun ein paar mehr Bilder als gewöhnlich.
Das war der Schlafplatz in der Nacht auf Dienstag, in der Nähe vom Hollyford Track. Der Fluss war am Vorabend nur wenige Meter breit, am Morgen dann, wie man hier erkennen kann. ein breiter, reißender Strom. Links im Bild ist auch die kleine Nische zu sehen, in der wir das Auto geparkt hatten.
Die Strecke zum Milford Track war einfach unbeschreiblich. Die Fotos können den spektakulären Raum und die elektrisierende Atmosphäre gar nicht wiedergeben. Auf diesem Foto sieht man rechts unten den Fluss, umgeben von Regenwald, im Hintergrund schneebedeckte, steile Bergklippen. Nur rechts im Bild, wo der Wasserfall zu sehen ist, kann man erahnen, wie steil die Berge sind. Das ist auch der Grund, warum die Straße immer wieder wegen Lawinen gesperrt ist. Der Schnee sammelt sich auf dem Plateau in mehr als 1.000 Metern Höhe und stürzt dann über die fast senkrechten Klippen ins Tal.
Dieses Bild habe ich in einem steilen Winkel nach oben aufgenommen, trotzdem lässt sich die Größe der Felsen nur schwer erahnen. Hier sieht man deutlich die große Anzahl der Wasserfälle und den Schnee oben auf dem flacheren Teil des Berges.
Auf dem Weg zum Milford Sound, insbesondere in den höheren Lagen, haben die Lawinen dafür gesorgt, dass der Schnee neben der Straße bis zu vier Meter hoch ging. Noch ein paar Tage zuvor war diese Straße gesperrt, auch hier lagen vier Meter Schnee. Insgesamt waren die Touristen am Milford Sound zehn Tage dort gefangen. Während der gesamten Fahrt durfte man aufgrund des hohen Lawinenrisikos nirgendwo anhalten, daher habe ich diese Fotos aus dem fahrenden Auto gemacht.
Eins der Highlights des Tages war auf jeden Fall der riesige Kea auf dem Dach meines Autos als wir vom Fotos machen zurückkehrten. Der freche Vogel, der auch nicht zurückschreckt, wenn man sich bis ans Auto nähert oder sogar reinsetzt, knabbert gerne an den Dichtungen von Fenstern oder Schiebedächern. Erst als wir losgefahren sind, hat er von seinem Sitz abgelassen und ist uns noch einige Meter hinterhergelaufen. Er lebt vor allem in den kalten Bergregionen des Fiordlands, seine Nester baut er in den Felsspalten in luftigen Höhen.
Auch von einem nahenden Fotografen ließ er sich nicht beeindrucken. Streicheln wollte ich das vermutlich recht aggressive Viech allerdings nicht.
Der Milford Sound gehört zu den faszinierendsten Orten der Welt. Während im Wasser im Vordergrund auf Meeresniveau die Delfine und Wale vorbeischauen, sind die schneebedeckten Berge im Hintergrund bis zu 2.000 Meter hoch. In der Mitte: Mitre Peak, 1.692 Meter.
Das kleine in der Mitte ist ein Katamaran, der die Touristen mitten in den Milford Sound bringt. Der dunkle Hintergrund ergibt sich aus den starken Regenschauen vor den steilen Berghängen. Die Sonne scheint auf das Wasser, genau dort, wo das Boot sich befindet.
Aut dem Rückweg vom Milford Sound ließ sich dann für einige Stunden der Himmel blicken. Dieses Bild verkörpert recht gut, was man recht häufig vor der Windschutzschreibe hat. Helles Gras im Vordergrund, Schnee auf den Bergen im Hintergrund.
Am Abend erreichten wir dann Queenstown, wo wir uns im neuen Hostel “Nomad” einquartierten, das erst im Juni eröffnet hat. Wir genossen unsere “Fergburger” an der Uferpromenade des Lake Wakatipu.
Etappe 3: Hollyford Road (A) – Milford Sound – Queenstown (B); Dienstag, 11. August 2008, 330 km
Manman Simon,
hab mir den Artikel nochned durchgelesen, aber die Fotos sind der absolute Hammer!
Viele Grüße
Christian
Auf jeden Fall! Sehr geile Bilder – hätt ich ja schon Bock, morgen wieder in den Flieger zu steigen!
Schönen Gruß
Lutz
Hey Simon,
verdammt geile Bilder!!! Am besten gefaellt mir das im Sound mit dem Katamaran in der Mitte. *THUMBS UP*
Der Milford Sound ist soo schön. Schade, dass auf Bildern nie die beeindruckende Imposanz und Höhe der Berge rauskommt. Ich hatte damals weder den Regen, noch den Schnee, da war zum Glück schönes Wetter.