Am Samstag Abend bin ich also völlig fertig nach 10 Stunden Autofahrt in Whitianga angekommen. Der Forgotten World Highway ist zwar ganz nett, aber so interessant ist die Szenerie dann doch nicht, und das Gekurve war fast unerträglich. Mir ist vom Autofahren fast schlecht geworden, und das obwohl ich alleine unterwegs war und es mir auf der Rückbank bequem gemacht hatte.
Am Abend habe ich dann mit einem Freund, ein Engländer, das Rugbyspiel im Blacksmith Pub angeschaut, dort habe ich auch noch andere getroffen, die ich aus dem Sommer kenne. Das war echt, als würde man ein bisschen nach hause kommen. Nicht das richtige zuhause, aber ein… hause… oder wie auch immer.
Am Montag bin ich dann mal zum Fireplace Restaurant hingegangen, um mich den neuen Managern vorzustellen und ihnen zu erklären, dass ich jetzt dort arbeite. Die reinste Baustelle! Die Bar war noch nichtmal fertig, überall Werkzeuge, Holzreste, Dreck und so weiter. Nach einem sehr positiven Gespräch mit dem neuen Manager, der mich übrigens als “Gourmet Seafood Chef” eingestellt hat, war klar: Die verstehen was von ihrem Business. Aus zwei Bieren vom Fass wurden Vier, darunter auch Speight’s. Viele Flaschenbiere, z.B. Waikato und andere Flüssigkeiten mit Uringeschmack, wurden aus dem Sortiment entfernt. Die Bar ist von nun an etwa doppelt so groß und nimmt fast den ganzen Teil des vorderen Raumes ein, große Flächen und blaue Hintergrundbeleuchtung, dort, wo das harte Zeug stehen wird, lassen den Laden sehr modern aussehen. In der Ecke hängt ein grosser Flachbildfernseher, wo hin und wieder über SkyTV Rugbyspiele übertragen werden sollen. Drinnen sowie draußen fällt ein großer Teil der Restaurantfläche weg, es werden also weniger Tische zur Verfügung stehen. Was früher vielleicht 80 Prozent Restaurant und 20 Prozent Bargeschäft war, ist ab Donnerstag, wenn “The Wild Hog” eröffnet wird, und damit das Fireplace entgültig aus Whitianga verschwindet, eine Mischung aus 50 Prozent Eating und 50 Prozent Drinking.
Ich bin im Moment im Cats Pyjamas Backpackers in Whitianga, werde aber am Freitag ausziehen müssen, weil in der Stadt alles ausgebucht ist. Für eine Woche übernachte ich dann im leerstehenden Haus von ein paar Freunden, die sind im Urlaub. Danach ziehe ich wieder ins Backpackers zurück. Mal sehen.
Am Wochenende steht das Scallop Festival an, da wird hier die Hölle los sein. Außer zwei Kellnerinnen und ich ist im “Wild Hog” jeder neu, das wird bestimmt eine Gaudi, wenn die Leute uns die Türen einrennen und keiner Ahnung hat, was gemacht werden muss. Vor dem kommenden Wochenende habe ich echt Angst…
Heute habe ich das erste mal wieder gearbeitet, allerdings nur Tische mit dem Bandschleifer abgeschliffen, Metallrahmen lackiert, Regale aufgebaut und Weinkartons geschleppt. Immerhin, acht Stunden gut bezahlte Arbeit und nach der Schicht ein kostenloses Bier – es ist schön, wieder ‘zuhause’ zu sein.